Das Feuertanzen ist sicherlich eine der interessantesten Attraktionen in den bulgarischen Restaurants, es ist enzigartig und existiert seit vielen Jahrhunderten nur in Bulgarien.
Im 21. Jahrhundert hat sich das Ritual deutlich seit seiner Geburt entwickelt.
Das Feuertanzen („Nestinarstvo“) – das sogenannte „Laufen barfuß auf Glut“ ist vor Christi Geburt als heidnisches Ritual der alten Thraker entstanden. Durch Tanzen auf Glut fielen die in Trance, trafen den kommenden Sommer, lobpreisten den Namen des Sonnengottes, der das Feuer mit sich trug und baten ihn, ihnen Gesundheit, Erfolg und Fruchtbarkeit im Jahr zu schenken. Das Feuertanzen-Ritual umfasste fast das ganze Gebiet Südostthrakiens, einschließlich Bulgariens –Strandzha Gebirge (Dorf Balgari, Dorf Rezovo, Dorf Brodilovo u.a.), der Türkei (Bunarhisar) und Griechenlands (Kosti, Agio Yani, Urgas u.a.).
Nach der Bekehrung Bulgariens zum Christentum und der Annahme des Christentums als offizielle und einzige Religion erstirbt das Ritual, anathematisiert von der Kirche, verboten als eine Häresie.
Es sind Jahrhunderte vergangen und die Menschen, die ohne eine Spur von Brennen auf ihren Füßen auf Glut laufen konnten, wurden vergessen und blieben nur in Mythen und Legenden.
Im 14. Jahrhundert (nach Christus) wurde Bulgarien von der Türkei erobert und unter türkische Herrschaft gestellt. Die Bevölkerung Bulgariens wurde gewaltsam verschmolzen, die Dörfer und Städte wurden niedergebrannt und verschwanden später. Dies ist auch das Schicksal des bulgarischen Dorfes Balgari im Strandzha Gebirge, das zufällig oder nicht als Hauptstadt und wichtigster Ort für die Feuertänzer galt. Nachdem die Türken das Dorf Balgari angegriffen und geplündert hatten, steckten sie es in Brand. Eine ältere Frau sah, dass neben den Häusern auch die Kapellebrannte.
Mit letzter Kraft trat sie barfuß und schlampig ein, nahm die einzige überlebende und unberührte Ikone des hl. Konstantin und der hl. Elena und trug die raus, sie wackelte, indem sie auf die brennenden Kohlen lief, als wäre sie in Trance gefallen. Zur Überraschung der Leute, die sie sahen, hatte sie keine Spuren von Brennen.
Seitdem erweckte das Feuertanzen zu neuem Leben. Für Schutzheiligen und Hüter der Feuertänzer sind die Heiligen Konstantin und Elena erachtet, und das Ritual wird hauptsächlich an ihrem Fest – am 21-22. Mai (alt) oder am 3-4. Juni (neu)durchgeführt.
Der Volksglaube heißt, dass das Feuer, das angezündet wird, böse Geister, Krankheiten und Unglück vertreibt, reinigt und die Sünden derer, die beim Ritual anwesend sind, vergibt, und die auch stärker und entspannter macht.
Die Feuertänzer tragen auf ihre Arme Kranken über die Kohlen, um die zu heilen, Kinder und Jugendliche für Langlebigkeit. Man glaubt, dass das Feuertanzen ein Charisma ist und nicht ein geerbtes Talent. Die Feuertänzer sind überzeigt, dass es selbst den richtigen und würdigen Menschen findet. Sie sagen: „Damit du auf die Glut tanzen kannst, musst du das wollen, um zu tanzen, ohne sich zu verbrennen, musst du von den heiligen Konstantin und Elena gewählt undbeschützt werden. Wenn du fühlst, dass die Musik dich ergreift, dass der grosse Trommel deinen Herzschlag abmesst,wenn du fühlst, dass du fliegst und dein Körper ermattet und alles um dich herum verschwindet, wirst du nicht einmal wissen, wann du den alten und geheimnisvollen Tanz auf die funkelnde Glut verzaubert begonnen hast.“
Heutzutage wird dieses Ritual jedoch nicht mehr als ritueller Tanz wahrgenommen, da es hauptsächlich als krönende Attraktion in den bulgarischen Gaststätten – in Bulgarien und im Ausland durchgeführt wird. Und um meine Geschichte zu beenden, kann ich schließlich sagen, um irgendwo ein Feuertänzer zu sein, muss man es wirklich wollen, daran glauben und beten können.